EPDM-Kautschuk (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk) ist ein synthetischer Kautschuk, der in vielen Anwendungen eingesetzt wird. Die bei der Herstellung von EPDM-Kautschuk verwendeten Diene sind Ethylidennorbornen (ENB), Dicyclopentadien (DCPD) und Vinylnorbornen (VNB). Typischerweise werden 4–8 % dieser Monomere verwendet. EPDM ist ein M-Klasse-Kautschuk gemäß ASTM-Norm D-1418; die M-Klasse umfasst Elastomere mit einer gesättigten Kette vom Polyethylentyp (das M leitet sich von der korrekteren Bezeichnung Polymethylen ab). EPDM wird aus Ethylen, Propylen und einem Dien-Comonomer hergestellt, das eine Vernetzung durch Schwefelvulkanisation ermöglicht. Der frühere Verwandte von EPDM ist EPR, Ethylen-Propylen-Kautschuk (nützlich für Hochspannungskabel), der nicht aus Dien-Vorläufern gewonnen wird und nur mit radikalischen Methoden wie Peroxiden vernetzt werden kann.

Wie die meisten Kautschuke wird EPDM immer mit Füllstoffen wie Ruß und Calciumcarbonat sowie Weichmachern wie Paraffinölen gemischt und weist nur im vernetzten Zustand nützliche gummiartige Eigenschaften auf. Die Vernetzung erfolgt meist durch Vulkanisation mit Schwefel, kann aber auch mit Peroxiden (für bessere Hitzebeständigkeit) oder Phenolharzen erreicht werden. Hochenergetische Strahlung, beispielsweise von Elektronenstrahlen, wird manchmal zur Herstellung von Schaumstoffen sowie Drähten und Kabeln eingesetzt.
Veröffentlichungszeit: 15. Mai 2023